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PJ in der Schweiz - Teil 4
Fazit oder: Es hat sich gelohnt!

Altstadt Aarau. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aarau (28.04.2011)Nach vier Monaten in der Radiologie am Kantonsspital Aarau zieht Anne Schmitz ein Fazit über Land und Leute, Arbeit und Freizeit in der Schweiz.

Die vier Monate in der Schweiz vergingen viel zu schnell. Mittlerweile bin ich wieder in Deutschland angekommen und versuche, mich an die deutsche Arbeitsweise zu gewöhnen.

Meine Zeit in der Schweiz war eine wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Der Aufwand und die nötige Organisation im Vorfeld hat sich bei Weitem gelohnt! Im Nachhinein betrachtet war die Bewerbung gut zu schaffen und mit ein bisschen Organisation ließen sich alle wichtigen Dokumente im Vorfeld besorgen.

Rückblickend kann ich sagen, dass es besonders wichtig ist, offen in das Auslandstertial zu starten. Nur so kann man den besten Nutzen aus dem Aufenthalt ziehen. Zum einen muss man sich bewusst machen, dass es sich um ein anderes Land, eine andere Kultur und eine andere Lebensweise der Menschen dort handelt. Besonders gilt das auch für die deutschsprachige Schweiz, die vermeintliche Ähnlichkeit suggeriert. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass hier niemand Hochdeutsch spricht, sondern Schweizer-Deutsch. Viele gehen mit der Erwartung in die Schweiz, man würde ganz selbstverständlich verstanden und könnte sich auch ungezwungen auf Hochdeutsch unterhalten. Das stimmt nicht. Die Schweizer verstehen das Hochdeutsch natürlich und sprechen es auch, aber in der Regel ist ihr Schweizer-Deutsch für unsere Ohren gewöhnungsbedürftig und man muss sich erst „einhören“.

Des Weiteren sind auch die Sitten und Umgangsformen andere als in Deutschland. Vielfach sind die Schweizer sehr offen (in der Abteilung duzten sich z.B fast alle), aber an anderen Stellen können die Schweizer auch eigen sein. Sie haben einen anderen Sinn für Humor, und die deutsche Ironie trifft dort nicht immer auf das gleiche Verständnis wie hier. Das alles ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn in jeder anderen Kultur würde man schließlich auch erwarten, dass die Menschen anders sind und einen anderen Humor haben.

Abgesehen von den Menschen unterscheidet sich natürlich auch die Landschaft von der meiner Heimat. So bin ich etwa in der ganzen Zeit mit den Bergen und dem damit verbundenen „Engegefühl“ nicht richtig warm geworden, aber meiner Meinung nach war das auch eher nebensächlich. Ich war bemüht trotzdem das Beste aus der Situation zu machen und habe viele Städte besucht. Die Städte in der Schweiz sind sehr sehenswert und leicht mit der Bahn zu erreichen. Die Wochenenden kann man von Aarau aus gut in der Umgebung und den umliegenden Städten verbringen. Besonders für Bergliebhaber bietet die Schweiz im Sommer die Möglichkeit zum Wandern und im Winter natürlich zum Skilaufen.

Das wichtigste aber war meine Zeit in der radiologischen Abteilung des Kantonspitals Aarau. Ich würde es zu jeder Zeit wiederholen! Ich habe dort so viel gelernt, wie ich wahrscheinlich in einem deutschen Lehrkrankenhaus in vier Monaten nicht getan hätte. Die Möglichkeit selber zu diktieren und selbstständig Befunde zu entwickeln war eine wertvolle Erfahrung und wird mir in meiner weiteren beruflichen Laufbahn sicherlich sehr weiterhelfen. Das breite Spektrum an Untersuchungen und auch die invasiven Verfahren, die dort durchgeführt werden, vermitteln ein umfassendes Bild des Faches Radiologie.

Besonders auch für Studenten, die vorher im Studium weniger mit dem Fach Radiologie in Kontakt gekommen sind, ist es lohnenswert und bietet einen guten Überblick. Man bekommt einen hervorragenden Einblick in die Arbeitsweisen, die Systematik der Befundung und auch in das Interpretieren von Bildern.

Mein Fazit: Ich kann es jedem empfehlen ein Auslandstertial in der Schweiz zu machen. Die Erfahrung, länger in einem anderen Land zu leben und dort auch richtig ins Team integriert zu werden, sollte jeder einmal gemacht haben. Selbstständiges, verantwortungsvolles Arbeiten mit eigenen Aufgaben wird in der Schweiz erwartet und stärkt das Gefühl, richtig mitarbeiten zu können. Die Ausbildung dort ist umfassend und eine gute Vorbereitung auf das Examen und darüber hinaus auch auf das spätere Arbeitsleben.

 
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