Wir planen Wartungsarbeiten am 12. April 2010 in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

Endlich Assistenzärztin - Teil 9
Der letzte Monat des ersten Jahres

Für unsere Korrespondentin Anne Schmitz steht schon lange fest, dass sie Radiologin werden möchte. Anfang Februar 2012 hat sie ihre Stelle als Weiterbildungsassistentin an der Universitätsklinik Heidelberg angetreten. In einem „Weiterbildungs-Tagebuch“ berichtet sie für uns über ihre ersten Monate als angehende Fachärztin.

Der letzte Monat in meinem ersten Weiterbildungsjahr war ein sehr ereignisreicher Monat!

Ich bin wieder zurück in die Chirurgische Klinik rotiert und wurde dort am CT eingeteilt. Das war schön, denn diesen Arbeitsplatz kannte ich schon und ich habe mich schnell wieder eingefunden. Nach den ersten Drainagen lief es schon wieder wie immer. Es ist erstaunlich, dass man sich zwar erst wieder in die Bilder eingucken muss, aber die Anlage einer Drainage nicht ganz verlernt. Die Handhabung und die Durchführung übt man und irgendwann kann man es auch nach längerer Zeit ohne Drainagen wieder abrufen. Natürlich geht es noch nicht wieder so wie vorher, aber  ich gewöhne mich schnell dran. Schwerer ist es, dass man sich wieder in die Abdomen CT Untersuchungen einfinden muss. Ich habe im letzten halben Jahr lediglich Schädel befundet;  die Abdomen Untersuchung ist wesentlich unübersichtlicher. Es gibt so vieles zu beurteilen und bei sehr schlanken Patienten sind die Organe schwer  abzugrenzen. Ich freue mich jedoch, dass ich wieder Abdomen, Schockräume und Punktionen machen kann. Ich mag die Herausforderung!

Aus Forschungssicht war der Monat besonders aufregend, da ich zu meinen ersten Kongressen mit wissenschaftlichem Vortag und Posterpräsentation gefahren bin. Für die Interventionelle Arbeitsgruppe ist der IROS (InterventionellRadiologisches Olbert Symposium) in Berlin natürlich ein wichtiger deutschsprachiger Kongress. Ich habe dort in einer Session gesprochen, in der jeder Redner sechs Minuten Zeit hat, seine Forschungsergebnisse vorzustellen. Meine Nervosität ließ sich nicht leugnen und so kam es, dass ich am Freitag als ein einziges Nervenbündel auf dem Kongress erschien. Der Vortrag selber lief sehr gut! Als ich erst einmal vor dem Auditorium stand fiel die Nervosität von mir ab und ich habe meine Forschungsergebnisse zum Thema transarterielle Chemoembolisation beim hepatocellulärem Karzinom vorgetragen, während ich mich zur Unterstützung an meinem Laserpointer  festklammerte.

Stolz erfüllt bin ich dann am Samstag schon zum nächsten Kongress geflogen. Auf dem ISET (Interventional Symposium on Endovascular Therapie) in Miami Beach sollte ich meine Ergebnisse auf einem Poster vorstellen. So kam es, dass ich für drei Tage in Miami Beach war und den Kongress besucht habe. Ich musste direkt von Berlin fliegen und hatte im Koffer sowohl Winter- als auch Sommerkleidung. Auf dem ISET muss man sich neu zurechtfinden, denn amerikanische Kongresse unterscheiden sich von deutschen. Sie sind viel pompöser mit viel Inszenierung durch Licht und Leinwand; das kann natürlich auch an Miami liegen. Es war eine tolle Erfahrung! Die Vorträge sind natürlich auf Englisch und nicht immer leicht zu verstehen, denn viele Redner kommen selber aus dem Ausland und sprechen mit Akzent. Man muss sich erst ein bisschen einhören, aber dann geht es ganz gut. Ich fand die Erfahrung sehr wertvoll und hoffe, dass ich noch auf weitere englischsprachige Kongresse fahren kann.

Zurück in Heidelberg hatte ich zwei Tage Urlaub um mich vom Jetlag zu erholen und auf die nächste Herausforderung vorzubereiten: Die Verteidigung meiner Dissertation stand an! Am letzten Sonntag bin ich demnach mit dem Zug nach Aachen gefahren und habe bei einer guten Freundin übernachtet. Sie hat mich seelisch aufgebaut und bekocht. Montag fand die Prüfung schon um halb neun statt und ich war noch nervöser als bei den Kongressen! Ich konnte kaum schlafen und habe die letzten Tage auch kaum gegessen. Im Nachhinein war es, wie immer, nur halb so schlimm. Aber ich bin erleichtert, dass alles gut gelaufen ist!  Ich muss nun noch die Pflichtexemplare in der Bibliothek einreichen und einige Exemplare im Dekanat abgeben und dann erhalte ich meine Urkunde zur Erteilung des Dr. med. –Titels.

Man sieht: der Januar war ein sehr ereignisreicher Monat ganz im Namen der Forschung! Ich habe mir für den Februar vorgenommen mich ein wenig zu erholen! Ich denke, das habe ich mir verdient…


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