Wir planen Wartungsarbeiten am 12. April 2010 in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

Der Radiologe als Therapeut – Interventionelle Radiologie I Das Institut von Professor Dr. med. Peter Reimer, Städtisches Klinikum Karlsruhe, gehört zu den größten Zentren interventioneller Radiologie in Süddeutschland. Neben vaskulären Interventionen spielen onkologische Eingriffe eine wichtige Rolle in der Arbeit von Professor Reimer und seinem Team. Drei Bildergeschichten illustrieren Anwendungsgebiete der interventionellen Radiologie.

1. ABSZESSDRAINAGE

Die Anlage von Drainagen bei Patienten mit Abszessen ist ein Routineeingriff der Interventionellen Radiologie. Die Bildgebung liefert dem Radiologen wichtige Informationen über Größe und perkutane Erreichbarkeit des Abszesses.

2. "KISSING BALLOONS"

Kissing Balloons – hinter diesem romantischen Namen verbirgt sich ein angioplastisches Verfahren, bei dem gleichzeitig beide Zweige der Beckenarterie dilatiert werden. Das synchrone Aufpumpen der Ballons verhindert, dass sich Ablagerungen des einen Gefäßzweiges in den anderen schieben.

Die küssenden Ballons kommen bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit zum Einsatz, auch Schaufensterkrankheit genannt, weil sie die Patienten zu häufigen Gehpausen zwingt.

3. SELEKTIV INTRA-ARTERIELLE RADIOTHERAPIE ( SIRT )

Die SIRT ist ein interventionsradiologisches Verfahren zur Therapie primärer und sekundärer Lebertumore. Sie wird in enger Kooperation von radiologischen und nuklearmedizinischen Kliniken durchgeführt.

Über ein transarteriell – zumeist über die Oberschenkelarterie – eingebrachtes Kathetersystem aus Makro- und Mikrokatheter werden mit Yttrium90 beladene Mikrosphären in die Leber appliziert.

Yttrium90 ist ein Betastrahler mit einer sehr hohen Strahlkraft, aber einer geringen Strahlweite von unter einem Zentimeter. Es eignet sich daher sehr gut für die lokale Anwendung. Weil die Tumore aufgrund ihrer stärkeren Durchblutung das Radiopharmakon besser aufnehmen als das umliegende Normalgewebe, findet eine vergleichsweise stärkere Schädigung des kranken Gewebes statt.

Um aber die Strahlenbelastung für die umliegenden Organe, besonders den Gastrointestinal- Trakt, so gering wie möglich zu halten, werden vor der Yttrium90 -Gabe alle von der Leber abgehenden Arterien verschlossen. Radiologen wenden hier die sogenannte Coil-Embolisation an. Die Gefäße werden mit mikrofeinen Platinspiralen, den Coils, abgedichtet. Den erfolgreichen Verschluss kontrollieren die Radiologen in der Angiografie.