Wir planen Wartungsarbeiten am 12. April 2010 in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

Endlich Assistenzärztin - Teil 8
Der letzte Monat Neuroradiologie

von Anne Schmitz, 18.12.2013

Für unsere Korrespondentin Anne Schmitz steht schon lange fest, dass sie Radiologin werden möchte. Anfang Februar 2012 hat sie ihre Stelle als Weiterbildungsassistentin an der Universitätsklinik Heidelberg angetreten. In einem „Weiterbildungs-Tagebuch“ berichtet sie für uns über ihre ersten Monate als angehende Fachärztin.


Es ist erstaunlich, dass es schon Mitte Dezember ist. Das Jahr ist viel zu schnell vergangen und ich wohne und arbeite nun schon nahezu ein Jahr in Heidelberg.

Der Dezember ist demnach auch der letzte Monat meiner Rotation in der Neuroradiologie, in der ich viel gelernt und auch in Diensten neue Herausforderungen gemeistert habe. Insgesamt habe ich viel Zeit am CT verbracht, wobei in den meisten Fällen Blutungen oder Ischämien ausgeschlossen werden sollten. Viele ältere Patienten stürzen in der kalten Jahreszeit und schlagen sich den Kopf an. Da sie oftmals bei multiplen kardialen Vorerkrankungen ASS oder Marcumar einnehmen müssen, soll ein subdurales Hämatom ausgeschlossen werden. Zumeist haben die Patienten bis auf eine Hirnvolumenminderung oder Mikroangiopathie und verkalkte größere Gefäße nichts ernsteres, doch hin und wieder finden sich Blutungen und Frakturen.

   


Am letzten Samstag hatte ich Tagdienst und musste 12 Stunden lang alleine die neuroradiologischen Notfälle betreuen. Erstaunlicherweise geht es mittlerweile schon recht gut, obwohl ich erst 6 Monate dabei bin. Das anfänglich ungute Gefühl legt sich schnell und ich weiß, dass ich bei allen Fragen meinen Hintergrundoberarzt anrufen kann. Die ersten Stunden gehen immer sehr schnell vorbei, doch irgendwann wird man müde und wünscht sich den Feierabend herbei, denn von 9 Uhr bis 21 Uhr ist eine lange Zeit. Die Hauptarbeit besteht in der Befundung von Bildern, die wir für die neurologische bzw. neurochirurgische Notambulanz durchführen. Zu diesen Fällen kommen die Verlaufskontrollen von stationären Patienten und Untersuchungen bei Intensivpatienten, die nicht wach werden oder Patienten nach OP, die plötzlich unter Kopfschmerzen leiden. Hier gilt es eine Nachblutung oder einen frischen Infarkt auszuschließen. Desweiteren versorgt die Uniklinik im Dienst die umliegenden Krankenhäuser mittels Teleradiologie und übermittelt telefonisch und mittels Fax die erhobenen Befunde.

Am  Nachmittag schaute mein Oberarzt vorbei und sah sich die Bilder, die bisher gemacht wurden, an. Der Tag begann mit einem akuten Schlaganfall und endete mit einem Schädelhirntrauma mit subduralem Hämatom und Schädelkalottenfraktur. Ich hatte meistens keine Fragen und fühlte mich sicher in der Befundung, allerdings ist man abends doch erleichtert, wenn der Nachtdienst zur Ablösung kommt.

In dem halben Jahr Neuroradiologie habe ich viel gelernt und ich bin froh, diese Rotation gemacht zu haben. Früher hatte ich Angst vor Schädel-CTs in der Allgemeinradiologie, da ich immer fürchtete, etwas zu übersehen. Jetzt machen sie mir keine Angst mehr und ich kann gelassen bleiben, wenn ein Schockraum in die Klinik kommt. Ich übersehe natürlich auch immer mal etwas, doch die lebensbedrohlichen Befunde erkenne ich und kann so ruhig abends schlafen gehen!

Ich bin gespannt, was mich im kommenden Jahr im Ultraschall und in der konventionellen Projektionsradiographie erwartet.

Allen Lesern meiner Artikel wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Für das kommende Jahr wünsche ich uns allen Gesundheit, Glück und spannende Erlebnisse!

 

X KommentareNeuer Kommentar