Wir planen Wartungsarbeiten am 12. April 2010 in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

Technologieseminar für Radiologen in der Weiterbildung

von Hannah Hentschel (Weiterbildungsassistentin im 2. Jahr), 29.11.2012

„..die Schallmauer ist der Facharzt – bis dahin sind es fünf Jahre. Die Zeit vergeht schneller als Sie alle augenblicklich denken. Tun Sie sich also den Gefallen und nutzen Sie ihre Fortbildungstage wenn möglich nicht nur für einen Spanischkurs!“, sprach unser Chef in einer Teambesprechung und legte uns Assistenten das seit nun mehr zwei Jahrzenten existierende „Technologie-Seminar für Radiologen in der Weiterbildung“ ans Herz; es ist insbesondere bei Kollegen kurz vor der Facharztprüfung sehr beliebt.


Hannah HentschelRechtzeitig buchen!

Bei der Anmeldung stellte ich fest, wie groß die Nachfrage wirklich ist. Obwohl das Seminar zweimal jährlich angeboten wird - in Hamburg und in Erlangen – und  für jeweils 70-80 Teilnehmer ausgelegt ist, war es bereits sechs Monate vor Veranstaltungsbeginn restlos ausgebucht.

Mit etwas Glück konnte ich einen der Plätze für das einwöchige Seminar an meinem Wohnort ergattern. In Hamburg findet das Seminar im Hörsaal der Asklepios Medical School, Klinik St. Georg, statt. Durch die zentrale Lage der Klinik ist es für externe wie interne Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch dem eigenen PKW gut zu erreichen.

Dem im Internet vorab veröffentlichten Programm konnte ich entnehmen, dass zunächst die Kenntnisse zum Thema Strahlenschutz aufgefrischt und im Folgenden tageweise die technischen Grundlagen der Modalität Röntgen, Computertomographie und MRT vermittelt werden sollten. Zum Abschluss am  Freitag sollte dann noch etwas Licht ins Dunkel der Informationstechnologie (PACS, RIS, DICOM) gebracht werden. Das Programm machte mir einen gut strukturierten Eindruck, der vor Ort auch bestätigt wurde.

Mit Nervennahrung und Kursordner

Durchgeführt wurden die einzelnen Schulungen durch erfahrene Referenten aus den unterschiedlichen Bereichen: Medizin, Medizintechnik, Biophysik sowie aus der Industrie. Überwiegend hochmotiviert gelang es ihnen, den nicht immer leichten Stoff zu vermitteln. So manches Mal stellte die Materie  - sowohl allgemein intellektuell als auch gemessen an unseren Vorkenntnissen – eine echte Herausforderung dar, selbst für Profis und insbesondere zu fortgeschrittener Stunde. Kleine Snacks, Obst und Getränke in den Pausen unterstützten jedoch die Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmer. Für Kandidaten, die trotz aller Bemühungen einmal kurzzeitig nicht mehr folgen konnten, bestand zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, die Folien des Vortragenden in dem anfangs ausgeteilten Ordner zu studieren. Davon hat – so mein Eindruck –  jeder mal mehr, mal weniger Gebrauch gemacht. Fragen zwischendrin oder auch im Anschluss wurden erfreut registriert und gern beantwortet.

Die Königsdisziplin: Technische Grundlagen der MRT

Mein persönlicher Favorit: der vierte Tag mit dem Schwerpunkt MRT. Von mir mit großer Spannung erwartet, starteten wir gleich frühmorgens durch mit der Königsdisziplin Grundlagen und technisches Konzept der MRT. Für jeden, der über einige Grundkenntnisse verfügt, ist die Reihe ein klarer Gewinn. In dieser begrenzten Zeit gelang es den Referenten, sukzessive anhand weniger, gut aufbereiteter Folien solides Basiswissen zu vermitteln. Jeder Vortrag ein weiteres Puzzleteil zum Verständnis des komplexen Sachverhalts. Auf die ohnehin für Mediziner häufig wenig hilfreichen mathematischen Formeln wurde bewusst verzichtet.

Zwischendurch, zur Belohnung und als kleine Pause, ein geführter Rundgang durch das Philips Werk. Einmal hautnah bei der Fertigung von Röntgenröhren dabei sein, hinter Glas glühende Anodenteller bestaunen, offenes Hochleistungs-CT in Aktion erleben…ich will an dieser Stelle gar nicht zu viel vorwegnehmen, aber der Blick hinter die Kulissen lohnt sich!

Highlight: MR-Sequenzen und das gemeinsame Abendessen

Nachmittags Vorträge zu Sequenzen und Artefakten. Wer später nicht nur standardmäßige Sequenzprotokolle verwenden will, sondern adaptiert an spezielle klinische Fragestellungen seine Protokolle modifizieren möchte wurde bei dieser Reihe munter… einfach großartig!   

Zu den Höhepunkten des Seminars zählte auch das gemeinsame Essen mit den Referenten und Kursteilnehmern. An diesem Abend im schönen Ambiente der Hamburger Speicherstadt herrschte auffallend gute Stimmung unter den Teilnehmern aus ganz Deutschland. Die gemeinsam verbrachten Stunden, das Interesse am Fach sowie die für einige bereits anstehende Facharztprüfung hatten zusammengeschweißt. Am Anfang stand Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Später jedoch zunehmend ausgelassenere Stimmung mit lustigen Geschichten aus dem Arbeitsalltag sowie Privatem bei hervorragendem Essen und gutem Wein. Sehr sympathisch: Referenten, die auch bis zum Schluss blieben…  


Mein Fazit: Dieses Seminar sollte man sich nicht entgehen lassen – auch wenn es über viele Stunden eine echte Herausforderung ist. Und nicht vergessen: rechtzeitig buchen!


Hinweis der Redaktion: Termine für die Technologieseminare in Hamburg (immer im November) oder Erlangen (immer im April) finden Sie unter  http://www.drgakademie.de/site/veranstaltungskalender


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