Wir planen Wartungsarbeiten am 12. April 2010 in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

Gelenk-Diagnostik per TED bei „Fit für den Facharzt“ in Bochum

Anne Schmitz berichtet vom FFF auf dem RadiologieKongressRuhr am 30.10.2010

RuhrCongress BochumIn der vergangenen Woche fand der RadiologieKongress- Ruhr in Bochum statt, und als Korrespondentin für hellste-koepfe.de durfte ich am „Fit für den Facharzt-Seminar“ am Samstag teilnehmen. Ich war sehr gespannt, denn die Themen klangen auch für Studenten sehr interessant: Vorträge zur Wirbelsäule und den Iliosakralgelenken sowie zum Knie-, Hüft, Sprung-, Schulter- und Handgelenk standen auf dem Programm. Die vorgestellten Fälle sollten auch vom Auditorium per TED-Abstimmung gelöst werden können. Das versprach ein interessanter und lehrreicher Tag zu werden, bei dessen „interaktiven Vorträgen“ ich sogar selber Mitmachen konnte.

Nach der Eröffnung der Vortragsreihe durch Kongresspräsident Prof. Dr. Diederich hielt Frau Prof. Dr. Waldt aus München den ersten Vortrag zur Hüfte und zum Sprunggelenk. Sie stellte viele Fälle vor: Die meisten waren für mich unlösbar, und auch für viele andere Teilnehmer stellten sie ein – am TED-Ergebnis erkennbar – deutliches Hindernis dar. Doch die Devise der Referentin lautete: Schwere Fälle mit seltenen Diagnosen prägen sich besser ein! Ich hoffe, sie behält Recht, und die über 100 Teilnehmer können sich später an das C-Zeichen beim Sprunggelenk erinnern, auf das sie als wichtiges Merkmal bei Sprunggelenksverletzungen hingewiesen hat.

Der Nachredner Prof. Dr. Erlemann aus Duisburg lenkte anschließend den Blick auf die Theorie hinter den Fällen. Er referierte zum Kniegelenk, erläuterte anfangs die Anatomie und zeigte die wichtigen anatomischen Strukturen auf, die auch im Verlauf des Vortrages für die Bewertung der Fälle wichtig waren. Pathologien in Theorie und Skizze folgten der Anatomie auf dem Fuße, und Fälle rundeten das eben Gelernte ab. Diese Fälle waren auch für mich lösbar und ich freute mich über erste Erfolgserlebnisse. Die Vorgehensweise von Prof. Dr. Erlemann kam mir persönlich sehr entgegen, denn ich kann mir Gelerntes besser merken, wenn es am Ende durch Fragen gefestigt wird.

Nach einer kurzen Kaffeepause ging es mit der Schulter und Privatdozent Dr. Ludwig aus Herford weiter. Er mischte Theorie und Fragen miteinander und brachte uns Zuhörern mit viel Witz das Schultergelenk näher. Er machte auf anatomische Zusammenhänge aufmerksam, die wichtig für weitere diagnostische Schritte sind, und veranschaulichte dies an vielen MRT –Aufnahmen. Mittlerweile waren wir, die Abstimmenden, auch schon vertrauter mit der Bedienung der TED-Geräte, und die Abstimmungen führten schneller zu einem Ergebnis. Außerdem wurden wir auch mutiger: Wo anfangs oft nur etwa 30 Teilnehmer abstimmten, gaben nun meist 60 oder mehr Personen ihre Stimme ab.

Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Bollow aus Bochum zum Thema Wirbelsäule und Iliosakralgelenke. Prof. Dr. Bollow stellte einige vermeintlich seltenen Fälle vor, machte aber gleichzeitig deutlich, dass diese Fälle mittlerweile immer häufiger zu finden seien. Seine Meinung: Genau hinschauen, dann wird man fündig. Dabei sei immer auch der kulturelle und soziale Hintergrund zu beachten, der Differentialdiagnosen wahrscheinlich oder unwahrscheinlich macht. Er zeigte Fälle von Osteomalazie, Knochen-Tuberkulose und Morbus Scheuermann. Seine Methode bestand darin, uns zuerst abstimmen zu lassen, und uns dann über die richtige Diagnose aufzuklären. Außerdem half er die Diagnose nachzuvollziehen, indem er auch die anderen Differentialdiagnosen erklärte und die Unterschiede zur richtigen Diagnose aufzeigte. Es war ein sehr lehrreicher Vortrag, der für mich neue Erkrankungen und deren Manifestationen am Skelett bereithielt.

Leider war das Programm damit auch fast schon zu Ende. Der letzte Vortrag zum Thema Handgelenke wurde von Prof. Dr. Schmitt aus Bad Neustadt/ Saale gehalten. Er wiederum legte viel Wert auf die richtige Aufnahmetechnik. Es machte den Anschein, als wolle er uns vor allem darin fortbilden. Wir hörten zum Beispiel, wie man die Hand im konventionellen Röntgen und im CT richtig lagert, und er zeigte mögliche Fehlerquellen und deren Konsequenzen auf. Neben dem technischen Aspekt rekapitulierten wir auch die Anatomie des Handgelenks und die Zusammenhänge der einzelnen Knochen über die verschiedenen Bänder. Die eingebauten TED-Fragen bezogen sich entsprechend meist auf die Aufnahmetechnik und die Anatomie. Auch dieser Vortrag war aber interessant und zeigte, worauf zu achten ist bei der Frage nach Frakturen im Bereich der Handwurzelknochen.

auch ein Besuch der Industrieausstellung lohnte!Mein Fazit: Es machte viel Spaß, an den TED-Abstimmungen teilzunehmen, und aus den Vorträgen konnte ich eine Menge mitnehmen. Auch der anschließende Besuch der Ausstellerstände im Foyer, an denen die neusten Entwicklungen der Technik vorgestellt wurden, hat sich gelohnt. Es war ein schöner Tag auf dem RadiologieKongressRuhr in Bochum!

 

 

 

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