Langzeitstudie mit MRT: 2014 startet Nationale Kohorte mit starker radiologischer Beteiligung
Im Frühjahr 2014 läuft die bislang größte bundesweite Langzeitstudie „Gemeinsam forschen für eine gesündere Zukunft – Die Nationale Kohorte“ (NAKO) an. Die Radiologie spielt hier eine wesentliche Rolle: Von den insgesamt 200.000 Personen, die die NAKO innerhalb der nächsten 30 Jahre untersucht, erhalten rund 30.000 Probanden auch eine Ganzkörper-MRT.
Die Studie hat zum Ziel, die Entstehung von chronischen Erkrankungen
näher zu erforschen und dabei auch den Zusammenhang mit Umweltfaktoren
und dem Lebensstil der Studienteilnehmer einzubeziehen. Die NAKO wird
außerdem Krankheitsrisikofaktoren und Biomarker für die Früherkennung
von Krankheiten identifizieren und effektive Präventionsstrategien
entwickeln. Hintergrund des Forschungsprojekts ist die Zunahme
chronischer Erkrankungen wie Krebs, Diabetes mellitus und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die als Folge des demografischen Wandels zu
erwarten ist.
Ein wesentlicher Unterschied der Nationalen
Kohorte gegenüber anderen Studien in Deutschland, Europa und den USA,
wie etwa der Heinz Nixdorf Recall Studie in Deutschland, der Rotterdam
Studie in den Niederlanden oder MESA in den USA, liegt in der
landesweiten Orientierung der Studie und der herausgehobenen Bedeutung
der wissenschaftlichen Radiologie: Etwa 30.000 Probanden erhalten
zusätzlich zur Basis- auch eine Ganzkörper-MRT-Untersuchung. Der
MRT-Teil der Studie, der an fünf Studienzentren in Deutschland
durchgeführt wird, wird von einem interdisziplinären wissenschaftlichen
Konsortium unter der Leitung von PD Dr. Fabian Bamberg aus München
koordiniert.
„Die Nationale Kohorte wird die wissenschaftliche
Seite der Radiologie in Deutschland erheblich stärken“, sagt Professor
Norbert Hosten, Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft. Dr. Bamberg
fügt hinzu: „Bis jetzt ist Outcome-Forschung in der Radiologie schwer
durchzuführen. Sie wird aber von Kostenträgern und auch vom Gemeinsamen
Bundesausschuss gefordert, um den Nutzen neuer Bildgebungs-Technologien
nachzuweisen. Deswegen freuen wir uns, wenn die Radiologie wesentlich zu
den Ergebnissen der NAKO beitragen und die Outcome-Forschung davon
profitieren kann. So wird die Radiologie künftig auch neue Risikomarker
in der MRT etablieren können.“
Die Nationale Kohorte wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung, den 14 beteiligten
Bundesländern und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
mit insgesamt 210 Millionen Euro finanziert. Davon entfallen rund 21
Millionen Euro auf den radiologischen Teil der Studie.
Weitere Informationen:
http://www.nationale-kohorte.de
http://www.bmbf.de/press/3480.php