Eine vielversprechende Studie und optimale Forschungsbedingungen Promovieren im Rahmen einer großen Studie – zwei Doktoranden der Radiologie berichten
Am Anfang stand ein ARD-Filmbeitrag, durch den Hellste-Koepfe-Autorin Gaby Niggenaber auf die CT-Studie von PD Dr. Dewey aufmerksam wurde. „CorE 64“ ist eine große, multizentrische Studie, die die Potenziale der Computertomografie bei Herzerkrankungen erforscht. In ihrem Interview unterhält sie sich mit den Medizinstudenten Petra Kozma und Fabian Stenzel, die als Doktoranden der Charité in das Forschungsprojekt eingebunden sind.
Petra Kozma befindet sich zurzeit im 2. klinischen Semester und ist seit kurzem Doktorandin bei Dr. Dewey. Fabian Stenzel ist bereits im Praktischen Jahr und möchte im nächsten Herbst sein Medizinstudium und seine Doktorarbeit erfolgreich beenden. Insgesamt hat das Team von Studienleiter Dewey circa 20 Mitarbeiter, darunter Fachärzte, Assistenzärzte, Statistiker, Informatiker, Biologen und die ebenso unentbehrlichen Doktoranden.
Gaby Niggenaber (li.) sprach im Interview mit den Doktoranden Fabian Stenzel (mi.) und Petra Kozma (re.) über ihr Forschungsprojekt an der Charité.
Petra und Fabian, wie seid ihr auf die Doktorarbeiten im Institut für Radiologie bei PD Dr. Dewey gestoßen?
Petra Kozma: „Ich bin erst seit einem Monat dabei und bin nach einer Bewerbung bei Dr. Dewey über meine Hausarbeit in der Radiologie im 1. klinischen Semester dazu gekommen. Die Hausarbeit hat mein bestehendes Interesse für die Radiologie verstärkt, das Thema hat sich als mögliches Promotionsthema angeboten, so bin ich nun Doktorandin in der AG. Es ist ein Gebiet, das eine sehr gute Zukunft hat und auch für den Berufsstart sehr hilfreich ist. In meiner Doktorarbeit geht es um die „Stenosequantifizierung mit der 320-Zeilen CT und koronare Phantommodelle“.
Fabian
Stenzel: „Seit 2010 bin
ich im Forschungsteam. Damals war ich im 3. klinischen Semester. Da die
Radiologie im Medizinstudium wenig Raum einnimmt und wenige Kurse stattfinden,
habe ich nach anderen Wegen gesucht, mein Wissen zu verbessern. Außerdem finde
ich die Thematik „Herzbildgebung“ sehr interessant. All das konnte mir eine
Doktorarbeit in der Radiologie bieten. Ich habe mich also aktiv umgeschaut nach
einer Doktorarbeit und auf der Liste des Promotionsbüros dazu die sehr
interessanten Studien von PD Dr. Dewey entdeckt. Nach
meiner schriftlichen Anfrage hatte ich ein persönliches Bewerbungsgespräch mit PD
Dr. Dewey und habe die Doktorarbeit freundlicherweise überlassen bekommen.“
Wer übrigens Interesse an der Radiologie hat und gerne bei der medizinischen Weiterentwicklung und dem Einsatz der radiologischen Untersuchungsverfahren mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei PD Dr. Marc Dewey, Universitätsmedizin Charité, per Mail zu bewerben. Weitere Ideen und Themen auf Seiten von Dr. Dewey sind vorhanden. Auch Eigeninitiative und Ideen der zukünftigen Doktoranden sind willkommen.
Wie
mir Petra Kozma und Fabian Stenzel versichert haben, lohnt sich das Interesse:
man wird mit der Zusammenarbeit in einem wissenschaftlich hervorragenden
Forschungsteam belohnt. Auch das freundliche und sehr angenehme Arbeitsklima
wurde von beiden Doktoranden ausdrücklich hervorgehoben.
Fabian
Stenzel: „Die
Betreuung von PD Dr. Dewey und seinem Team ist wirklich einzigartig. PD Dr.
Dewey ist persönlich sehr engagiert und ein hervorragender Doktorvater. Bei
Kommilitonen habe ich beobachtet, dass dies nicht immer der Fall ist und der
Doktorand vielfach alleine gelassen wird. Das ist in diesem Forschungsteam wirklich anders: Ich kann immer
jeden um Hilfe bitten, es genügt eine kurze Mail oder ein Anruf. Ich erhalte
jederzeit Antwort von den engagierten Ärzten.
Das Wahltertial im Praktischen Jahr habe ich auch in der Radiologie gemacht.
Durch die intensive Beschäftigung mit klinischen Studien im Rahmen der
Doktorarbeit konnte ich erleben, was wissenschaftliches Arbeiten bedeutet und
wie wichtig eine sorgfältige Arbeitsweise ist. Dies ist sicherlich auch für den
Arztberuf unabdingbar. Momentan
fasse ich die Daten für die Doktorarbeit zusammen und hätte zum Berufsstart
gerne die Doktorarbeit auch abgeschlossen.“
Petra,
wie stellst du dir die weitere Mitarbeit bei CorE 64 vor?
Petra
Kozma: „ Ich könnte mir
vorstellen, dass meine Doktorarbeit ca. zwei bis zweieinhalb Jahre dauern wird,
und dazu überlege ich ein Freisemester zu nehmen. Ich empfinde die Teamarbeit
in der AG als sehr hilfreich, im Gegensatz dazu, wenn ein Doktorvater einen
Doktoranden alleine betreut.
Einmal
pro Woche findet am Mittwochnachmittag eine Besprechung mit PD Dr. Dewey und
allen AG-Mitgliedern statt. Hier können sich alle einbringen, Vorschläge und Pläne
werden diskutiert. Ich empfinde es genauso wie Fabian, dass das Team uns sehr
unterstützt.“
Fabian Stenzel: „Ich habe momentan während des PJ einen Studientag in der Woche, den ich für die Doktorarbeit verwende und im Team arbeite. Während des Freisemesters hat man in dem Forschungsteam 5 normale Arbeitstage: Der Tag startet mit der Frühbesprechung mit allen Radiologen und Doktoranden um 7.30 Uhr, wo Fallbesprechungen stattfinden. Der Arbeitstag geht dann normalerweise bis 16.30 Uhr.
Wir können sehr selbstständig arbeiten und kümmern uns um die Rekrutierung der Patienten für Studien: wir führen Gespräche mit den Kardiologen, welcher Patient geeignet ist, an der Studie teilzunehmen. Somit erhalten wir auch noch Einblicke in die Kardiologie. Die Patienten bekommen je nach Studie das Herz-CT und/oder -MRT und die Herzkatheter-Untersuchung oder auch nur eines der Verfahren.
Der Studienarzt und der Doktorand führen mit den Patienten gemeinsam ein Gespräch. Danach wird die Teilnahmeentscheidung getroffen. Wir helfen den Ärzten bei der Aufklärung der Patienten und beruhigen gemeinsam auch ängstliche Patienten. Dann arbeiten wir auch sehr eng mit dem Krankenpflegepersonal zusammen. Als erstes findet die Untersuchung mittels CT oder MRT statt, da bei der Herzkatheter-Untersuchung manchmal auch sofort ein Stent gelegt werden muss. Wir kümmern uns um die Vorbereitung der Geräte, bereiten die Patienten mit vor und dokumentieren alle durchgeführten Untersuchungen. Das CT kann dabei helfen, Stenosen nichtinvasiv zu erkennen und die Herzkranzgefäße zu untersuchen. Die MRT ist sehr gut geeignet funktionelle Informationen zum Herz zu erfassen.
Ein
Vorteil der MRT und CT ist, dass die Untersuchungen ambulant stattfinden können.
Bei der Herzkatheter-Untersuchung ist es Standard, dass der Patient 1-2 Tage in
der Klinik verbringen muss, je nachdem, ob ein Stent gelegt werden muss.
Die
Patienten dürfen auch selber ihre Bilder ansehen. Zudem fragen wir nach 6 und
12 Monaten nach, wie es dem Patienten geht und es wird nochmals Blut
abgenommen. Andere Studien gehen auch über die 12 Monate hinaus. Die Patienten werden also sehr gut
nachbetreut.
Nach
den Untersuchungen starten wir mit der Aufbereitung der Daten, sichten Bilder
und halten Rücksprache mit den Fachärzten. Die Bilder werden in kleinen Gruppen
ausgewertet, danach erhält jeder Patient einen Befundbericht an seinen
Hausarzt, was gemacht wurde sowie einen Therapievorschlag.
Wir
denken, dass das CT und MRT eine vielversprechende Zukunft hat beim Erkennen und
/ oder dem Ausschluss von Stenosen oder anderen Herzerkrankungen. Sie
sind eine sehr gute Alternative für Patienten mit nicht eindeutigen Befunden,
einem auffälligen Belastungs-EKG. Sicher sind sie keine Routineuntersuchungen.
Wir
dürfen als Doktoranden sehr aktiv daran mitarbeiten, weitere Belege für die Effektivität
aber auch Vor- oder Nachteile der CT und MRT zu erbringen und weiter zu
erforschen.“
Petra und Fabian, vielen Dank für das Gespräch!
Als Interviewpartnerin für „Hellste Köpfe“ habe ich gemerkt, wie viel Spaß beiden die Arbeit im Forschungsteam von PD Dr. Marc Dewey macht und habe Einblicke in eine sehr interessante Thematik mit Zukunft bekommen!