„Junge Radiologen so früh wie möglich für die Forschung begeistern“ Dr. Katja Hüper aus Hannover ist neue Vertreterin der Weiterbildungsassistenten in der DRG
AJ, 18.09.2013
Im Juni 2013 wurde Dr. med. Katja Hüper vom Vorstand der Deutschen Röntgengesellschaft zur Vertreterin der Weiterbildungsassistenten in der DRG gewählt. Sie löst damit Dr. Peter Bannas ab, der von 2010 bis 2013 die Belange der jungen Radiologen in der Fachgesellschaft vertrat. Im Gespräch mit der Redaktion von hellste-koepfe.de berichtet Katja Hüper, warum sie gern Radiologin, Forscherin und nun auch kooptiertes Vorstandsmitglied ist und wofür sie sich in ihrem neuen Amt besonders engagieren möchte.
„Ich war schon
immer technikbegeistert“, erklärt Katja Hüper auf die Frage, wie sie zur
Radiologie gekommen ist. „Als Schülerin wollte ich Maschinenbau studieren. Das
hat sich später zwar zur Medizin hin geändert, aber meine Technikbegeisterung
ist geblieben. Im Medizinstudium hatte ich Gelegenheit, viele verschiedene
Bereiche kennenzulernen: Chirurgie, Pathologie, Innere Medizin, Immunologie und
eben auch die Radiologie. Bei der Radiologie wusste ich ziemlich schnell: Das
ist genau das richtige für mich.“
Seit 2008 ist die gebürtige Hannoveranerin (Jahrgang 1982) Weiterbildungsassistentin am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ihr ausgeprägtes Interesse für die Forschung hat sie von Beginn ihrer Facharztweiterbildung verwirklichen können. „Besonders gut an der Radiologie gefallen mir die vielen Schnittstellen zu den anderen Fächern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit – vor allem mit der Medizinphysik“, berichtet sie. „Zwar möchte ich die Maschine heute nicht mehr unbedingt selbst bauen können, aber programmieren können würde ich sie gern - zum Beispiel mit ganz speziellen Tomografie-Sequenzen. Hier ist die Zusammenarbeit mit den Medizinphysikern Gold wert.“ Die Schwerpunkte ihrer Forschungstätigkeit liegen bei der Magnetresonanztomografie und bei der Nierenbildgebung sowohl in experimentellen als auch in klinischen Studien.
Erste Berührungspunkte mit der Deutschen Röntgengesellschaft hatte die Nachwuchswissenschaftlerin 2010 – als Teilnehmerin der ersten Staffel von „Forscher für die Zukunft“ (FFZ). Das Exzellenzprogramm der DRG richtet sich an engagierte und forschungsinteressierte Jung-Radiologen und fördert sie durch hochkarätige Fortbildungs- und Networking-Möglichkeiten. „Forscher für die Zukunft ist eine hervorragende Chance, von Experten zu lernen, neue Perspektiven zu entdecken und vor allem Kontakte zu knüpfen und mit anderen Forschungsstandorten Kooperationen und gemeinsame Projekte aufzubauen. Das Programm hat mich sehr bereichert.“
Für Ihre Arbeiten wurde Frau Dr. Hüper mehrfach ausgezeichnet: Sie erhielt den Young Investigator Award 2012 der DRG, den Merit Award summa cum laude 2012 der International Society for Magnetic Resonance in Medicine (ISMRM) und den Jan Brod-Preis für innovative Forschung im Bereich Kreislauf- und Nierenerkrankungen 2012.
Mit der Übernahme
Ihres neuen Amtes als Vertreterin der
Weiterbildungsassistenten im Juni 2013 ist Katja Hüper kooptiertes
Vorstandsmitglied der Deutschen Röntgengesellschaft. Ihre Hauptaufgabe ist es,
die Interessen der Weiterbildungsassistenten in der Vorstandsarbeit zu
vertreten. Zwei Bereiche liegen ihr dabei besonders am Herzen: „Ich finde es
wichtig, die jungen Kollegen von Beginn an für die Forschung zu motivieren und
zu begeistern. Assistenzärzte sollten bereits ab dem ersten Jahr Ihrer Weiterbildungszeit
die Möglichkeit haben, forschen zu können
– was eine strukturell gute Vereinbarkeit von Klinik und Forschung
voraussetzt. Darüber hinaus möchte ich den Bekanntheitsgrad der
Fachgesellschaft unter meinen Altersgenossen erhöhen. Es gibt so viele
Fortbildungsmöglichkeiten für Assistenzärzte: Der Deutsche Röntgenkongress ist
hierfür zum Beispiel großartig! Es gibt Forschungsförderungen wie FFZ, Stipendien
wie „die hellsten Köpfe“ und zahlreiche Wege, sich zu engagieren und zu
vernetzen. Viele junge Kollegen kennen diese Möglichkeiten nicht, und ich
möchte gern dazu beitragen, das zu ändern.“
Mit Dr. Katja Hüper (rechts)
sprachen Florian Schneider (mitte), Anne Hennig (links) und Anja Johenning
(hinter der Kamera).