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Gelenke - Wirbelverbindungen

Wolfgang Dihlmann / Axel Stäbler (2010)

Cover4. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage (2010), 1060 Seiten, 2230 Abbildungen, 27 Tabellen, gebunden. Thieme, Stuttgart

ISBN 978-3-13-471204-9

Rezensiert von Dr. Thomas Bloch, Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin, Bad Honnef


Kurzbescheibung

Beim „Dihlmann“ handelt es sich um eines der deutschsprachigen Standardwerke zur konventionellen Röntgendiagnostik von Gelenken und Wirbelsäule sowie ihrer Veränderungen bei Degeneration, Entzündung, Tumor, Missbildung und systemischer Erkrankung. Kennzeichnend waren in diesem Werk schon immer die detaillierten Skizzen, anhand derer die Röntgenzeichen und pathologischen Befunde besprochen wurden. Für die 4. Auflage des Buches konnte Prof. Axel Stäbler gewonnen werden, der im Rahmen der Aktualisierung das Buch auf das gesamte Spektrum der radiologisch-nuklearmedizinischen Möglichkeiten  erweitert hat.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an alle, die sich mit der bildgebenden Diagnostik des Bewegungsapparates auseinandersetzen. Das sind in erster Linie radiologisch-nuklearmedizinisch tätige Ärzte, jedoch auch Teilgebietsradiologen mit chirurgisch-orthopädischem oder rheumatologischem Hintergrund sind sicher in die Zielgruppe mit aufzunehmen.

Es handelt sich hierbei nicht um ein Nachschlagewerk, welches dem raschen Bildvergleich dient, sondern um ein echtes Grundlagenbuch, bei dessen Lektüre ein reichhaltiger Fundus an Basiswissen erworben werden kann und das zu einem tieferen Verständnis des Entstehens pathologischer Befunde am Bewegungsapparat in der bildgebenden Diagnostik führt.

Aufbau

Die grundsätzliche Einteilung in allgemeine und topographische bildgebende Diagnostik des Gleitgewebes wurde wie schon in  der 3. Auflage beibehalten. Die Erweiterung auf sämtliche radiologisch-nuklearmedizinisch bildgebende Verfahren findet gleich zu Beginn ihren Platz, um die technischen Grundlagen zu erläutern. Auch auf die digitale Röntgentechnik wird in diesem Zusammenhang eingegangen.

Im allgemeinen Teil folgen organunspezifisch ausführliche Beschreibungen der diagnostischen Zeichen bei degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen, Arthropathien und Osteoarthropathien sowie Enthesiopathien. Neue, eigene Kapitel werden der Diagnostik bei Gelenkendoprothesen, den dystopen Kalziumniederschlägen, Fasziitisproblemen sowie Stressfolgen am Skelett gewidmet.

Im größeren, topographisch geordneten Abschnitt wird auf die spezifischen Veränderungen der einzelnen Körperregionen eingegangen.

Didaktik

Nicht nur die Einteilung, sondern auch das didaktische Grundprinzip wurde im Wesentlichen beibehalten. So bemühen sich die Autoren in den verschiedenen Kapiteln einleitend um eine Klärung der Grundlagen in anatomischer und funktioneller Hinsicht, bevor die einzelnen Krankheitsentitäten besprochen werden. Vor allem hier finden sich die bekannten, teils sehr detaillierten Skizzen, die der Veranschaulichung dienen.

Neu sind die in vielen Kapiteln abgedruckten Merkkästchen, in denen besonders wichtige oder zusammenfassende Informationen optisch hervorgehoben werden. Sowohl im Text als auch in den Bildunterschriften finden sich etliche Verweise auf Artikel oder andere Publikationen (insgesamt ca. 1200), die am Ende des Buches im Literaturanhang leicht aufgefunden werden können.

Bereits an der deutlich gestiegenen Seitenanzahl des Buches im Vergleich zur 3. Auflage lässt sich der Informationszuwachs erahnen. Dieser ergibt sich durch die erstmals zur Geltung kommenden bildgebenden Methoden MRT, CT und Szintigraphie sowie neu in den Inhalt integrierte Krankheitsbilder, wobei dies oftmals einander bedingt, werden doch viele klinisch relevante Erkrankungen des Bewegungsapparates heutzutage nahezu ausschließlich durch die Schnittbilddiagnostik dargestellt.
Verglichen mit dem bisherigen Inhalt werden diese Erkrankungen allerdings teilweise noch zu knapp abgehandelt. So fehlt beispielsweise Skizzenmaterial zur Klassifizierung der SLAP-lesions an der Schulter oder der Verletzungen und Degenerationen des Discus triangularis am Handgelenk.

Hervorragend ist, dass aktuell vieldiskutierte klinische Problematiken wie das femoroazetabuläre Impingement oder karpale Instabilitäten Einzug in den Inhalt gefunden haben - auch hier fehlt jedoch noch das Markenzeichen des Buches, die visuelle Untermauerung mit Skizzen.
In dieser Hinsicht exzellent präsentieren sich dagegen das neue Kapitel der „Bildgebung einschließlich Szintigraphie bei Gelenkendoprothesen“ oder das Kapitel des „akquirierten Hyperostosesyndroms“. Im Vergleich zur Vorauflage sehr ausführlich wird auch die Reflexdystrophie und die transitorische Osteoporose behandelt. Vorbildcharakter besitzt auch das große Kapitel „Achsenskelett“, in welchem neben Skizzenmaterial qualitativ hochwertige MRT-Aufnahmen sowie pathologische Schnitte abgebildet sind.

Preis

Bis drei Monate nach Erscheinen (d.h. bis ca. Mitte März 2011) gilt der Subskriptionspreis von 179,95€, danach ist das Buch zum Ladenpreis von 199,95€ zu erhalten.

Fazit

Bereits die vorige Auflage des  Buches war ausgezeichnet und uneingeschränkt empfehlenswert. Dies gilt umso mehr auch für die aktuelle, 4. Auflage, die - wie in der Einleitung erwähnt - tatsächlich teilweise enzyklopädischen Charakter besitzt.

 

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