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STATDx eine Online-Bibliothek des Amirsys Verlags zur Aus- und Weiterbildung in der Radiologie

von Dr. med. Stefan Niehues, Charité-Universitätsmedizin Berlin

Internetportale und Webseiten mit medizinischen Informationen erfreuen sich zunehmender Akzeptanz in der Medizin. Während skeptische Stimmen den Wahrheitsgehalt und die Überprüfbarkeit der Information aus dem Internet in Frage stellen, loben die Befürworter den Vorteil stetiger Aktualisierung und weitreichende Möglichkeiten von Verknüpfung der Inhalte mit Bildmaterial. Konsens herrscht aber darüber, dass professionelle Informationsportale eine hervorragende Ergänzung zu den „herkömmlichen“ Büchern und Fachzeitschriften darstellen. Hier haben sich Firmen wie Thieme oder Amirsys hervorgetan.

In der Radiologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin werden beide Portale getestet und hinsichtlich ihres Nutzens ausgewertet. Durch den „Luxus“ einer großen Bibliothek mit Volltextzugriff zu vielen Journals und Ebooks konnte das STATDx-Portal bislang den meisten Zuspruch finden, daher wird derzeit dieses Portal des Amirsys-Verlages als zusätzliche Informationsquelle zur Aus- und Weiterbildung genutzt (Abb.1). Die Weiterentwicklung der Thieme RadBase wird aber parallel verfolgt und diese regelmäßig STATDx gegenübergestellt.

Die Basis der in STATDx hinterlegten Daten bildet die Buchserie „Diagnostic Imaging“. Jedes der 19 Bücher beinhaltet ca. 1200 Abbildungen auf 600 Seiten mit unzähligen Diagnosen. Schon aus Gründen der Handlichkeit wird die Online-Version geschätzt, zudem werden die Buchinhalte durch wesentlich mehr Bildmaterial, viele Verweise und verknüpfte Differentialdiagnosen vervollständigt.

Über einen Internetlink können unsere Mitarbeiter jederzeit, auch von extern, auf alle Informationen zugreifen, Diagnosen nachschlagen und mit Differentialdiagnosen vergleichen. Eine der Stärken liegt in der Vielzahl der hinterlegten Bilder, die - gegenüber den Lehrbüchern - nicht nur die typischen, sondern auch gerade die atypischen oder seltenen Bilder und Erscheinungsformen eines Krankheitsbildes zeigen und erklären (Abb. 2). Zuletzt dazugekommen sind auch eine Vielzahl anatomischer Abbildungen und Erklärungen, so dass das nötige anatomische Hintergrundwissen bei Bedarf nachgeschlagen werden kann (Abb. 3). Dabei stehen zusätzlich zu den radiologischen Bildern der verwendbaren Modalitäten auch Schemazeichnungen (Abb. 4) zur Verfügung, die nebst optisch ansprechend auch sehr einprägsam sind. 

Der Aufbau der zur Verfügung stehenden Information gliedert sich - neben den Bildern - in die Schlüsselinformationen (alles auf einen Blick), Terminologie, Erscheinungsbild in unterschiedlichen bildgebenden Verfahren, Differentialdiagnosen (Abb. 5), Pathologie, klinische Präsentation und eine Diagnosecheckliste. Vervollständigt wird dieses über verlinkte Literatur zum Vertiefen. An vielen Stellen wird auf alternative Diagnosen oder Besonderheiten verwiesen, die man sich direkt über den Link abrufen kann. Bei onkologischen Diagnosen wird in der Regel das aktuelle Staging erklärt und in Bild- oder Tabellenform präsentiert. Eine Zusammenfassung des jeweiligen Krankheitsbildes kann jederzeit ausgedruckt werden (Abb. 6).

Da es sich um ein amerikanisches Produkt handelt, weist es für den Gebrauch in Europa kleine Schwachstellen auf: Die Gliederung der Inhalte orientiert sich an den unterschiedlichen Körpersystemen (Abb.1), während die Ausbildung in Deutschland vorrangig modalitätenorientiert ist. Inhalte aus der Nuklearmedizin bilden einen festen Bestandteil der Lehrtexte und des Bildmaterials. Dem einen oder anderen Leser mag die englische Sprache mit der spezifischen Terminologie als Hürde erscheinen, jedoch (Google sei Dank) können die Suchanfragen auch in deutscher Sprache eingegeben werden und führen den Leser auf die englischen Diagnosen und Bildinhalte.

Letztere stellen aufgrund der hohen Qualität und Vielzahl die eigentliche Stärke des Portals dar. Gerade Kollegen aus Bereichen mit speziellen Anforderungen wie die Neuroradiologie zeigen sich über die Vielzahl auch seltener Diagnosen erfreut, so dass auch Raritäten oder kontinentale Besonderheiten (z.Bsp. seltene parasitäre Erkrankungen) mit ausreichend Bildmaterial hinterlegt sind. Der Zugriff auf STATDx ist kostenpflichtig und wird als Jahreslizenz angeboten.

Die vielen Rückmeldungen von Famulanten, Studenten im praktischen Jahr, Assistenz-, Fach- und Oberärzten haben dazu geführt, dass Weiterbildungsportale ein fester Bestandteil in der Radiologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin ist.

Links:
http://www.amirsys.com/portals/statdx/
https://www.radbase.thieme.de/home

 

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