Wir planen Wartungsarbeiten am 12. April 2010 in der Zeit von 11 bis 18 Uhr.

Kongressbericht vom RöKo 2016

Das Fach Radiologie lässt mich seit meiner Famulatur in einer chirurgischen Tagesklinik und meiner Doktorarbeit in der Nuklearmedizin nicht mehr los. Schon in der Grundschule konnte ich nicht genug von "Finde-den-Fehler-Aufgaben" bekommen. Es ist also nicht verwunderlich, dass ich während meiner Chirurgie-Famulatur die Röntgen- und MRT-Aufnahmen immer sehr genau unter die Lupe genommen habe. Aktuell bin ich im 8. Semester und habe nun auch endlich das Fach Radiologie an der Uni. Anfang des Jahres bot sich mir die Möglichkeit, mich für ein Stipendium der „Hellsten Köpfe“ zu bewerben. Frau Dr. Engelmayer aus der Region München wies über den E-Mail-Verteiler des deutschen Ärztinnenbundes auf die Bewerbungsmöglichkeit hin. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schickte meine Unterlagen noch am selben Tag ab.

Die Vorbereitung


Viele der 150 Stipendiaten gelangen über ihre Doktorarbeit an das Stipendium. Wenn man Interesse hat, am Kongress teilzunehmen, sollte man einen Arzt während der Famulatur oder an seiner eigenen Uni direkt auf das Patenschaftsprogramm ansprechen. Viele Ärzte wissen noch nichts von der Möglichkeit der Förderung, so dass sich Eigeninitiative durchaus lohnt!

Die Anmeldung ist unkompliziert: Euer Sponsor, also eine Radiologin oder ein Radiologe, meldet Euch beim Programm „Die Hellsten Köpfe für die Radiologie“ an. Das Programm ist von der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. (DRG) mit Sitz in Berlin ins Leben gerufen worden, um den radiologischen Nachwuchs auf dem Weg ins Fach Radiologie zu unterstützen. Über das Patenschaftsprogramm erhalten Medizinstudierende viele wichtige Informationen über die Disziplin der Radiologie und vor allem einen Einstieg in die radiologische Community, eben über Besuche des Deutschen Röntgenkongresses und des speziell auf Medizinstudenten ausgelegte Programm. Gebündelt sind die Informationen unter anderem auch hier zu finden.
Für die Hellste-Köpfe-Anmeldung sind persönliche Daten des Studenten nötig, dann wird die Teilnahmegebühr von 180€ an die DRG, die die weitere Organisation übernimmt, überwiesen. Alle Kongressunterlagen werden einem bequem per Post zugeschickt. Sie beinhalten: das Bahnticket, einen Hostel-Gutschein, das Kongressticket und die Eintrittskarte für den RöKo-Feier-Abend. Hilfreiche Tipps zur Orientierung auf dem Kongressgelände und speziell für Studenten ausgelegte Programmpunkte gibt es dazu.

Anfahrt und Unterbringung


Das zugeschickte Bahnticket ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Zeitraum von zwei Tagen vor bis zwei Tage nach dem Kongress von allen deutschen Bahnhöfen nach Leipzig und wieder zurück zu fahren. Die An- und Abreise ist also kein Problem. Vom Leipziger Bahnhof bis zum Hostel sind es nur fünf Minuten zu Fuß. Somit hat man jeden Morgen eine gute Anbindung zum Kongressgelände. Im Hostel liegen Listen mit allen Stipendiatennamen bereit. Man trägt sich für eines der Mehrbettzimmer ein und lernt bereits beim Beziehen des Zimmers die ersten anderen Stipendiaten kennen.

Der RöKo


Innerhalb von 25 Minuten gelangt man mit der S-Bahn vom Hostel zum Leipziger Messegelände. Das CCL an sich ist schon sehr beeindruckend: Das Gebäude besteht zum Großteil aus Glas und wirkt sehr einladend. Vor der Tür ist ein künstlicher See angelegt, wo man sich in kleinen Pausen gut aufhalten kann.

Am ersten Kongresstag wurden die Stipendiaten von Kongresspräsident Prof. Dr. Peter Landwehr und DRG-Präsident Prof. Dr. Dierk Vorwerk begrüßt. Nach einer kleinen Orientierungshilfe für die folgenden Kongresstage fand am selben Abend der RöKo-Feier-Abend statt. Es gab ein super Buffet, Getränke jeglicher Art, einen DJ und einige Live Acts, wie beispielsweise einen Zauberer, der uns ordentlich zum Staunen gebracht hat. An diesem Abend sind alle eingeladen mitzufeiern: Studierende, MTRA, Assistenzärzt_innen, Oberärzt_innen, Chefärzt_innen und so weiter!

Am nächsten Morgen stellten sich mir folgende Fragen: Welche Vorträge schaue ich mir an? Und welche Vorträge verstehe ich als Studentin überhaupt?
Die anfängliche Unsicherheit war jedoch schnell verflogen: Überall im CCL lagen Programmhefte aus, die einen guten Überblick über das umfangreiche Programm boten. In ein bis zwei Sätzen war vermerkt worum es geht, so dass man sehr schnell für sich abschätzen konnte, welchen Vortrag man sich anhören möchte. Die Vielfalt der Vortragsthemen ist beeindruckend: Es werden alle Themengebiete der Radiologie abgedeckt: Interventionen, Diagnostik, Physik, Geräteneuheiten, aktuelle Studien und vieles mehr.

Besonders lohnenswert fand ich die „Fit für den Facharzt“-Vortragsreihe: In diesen 90-minütigen Vorträgen ist immer ein bestimmter Schwerpunkt gelegt: Mal ging es um die Lunge, mal um das Knie. Da diese Vorträge speziell für Assistenzärzte gedacht sind, konnte ich viel verstehen und lernen. Toll ist auch, dass Multiple Choice-Fragen in die Vorträge eingebaut werden. Man konnte also direkt selbst mitknobeln.

In der Kongresshalle 2 fand eine große Industrieausstellung statt, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Man bekam einen super Eindruck davon, woran die Technik – d.h. die großen Firmen – momentan tüfteln und wie viele beeindruckende Geräte es auf dem Markt gibt.

Für die Stipendiaten gab es eine eigene Studentenlounge: Hier war immer etwas los, so dass man leicht mit anderen Studierenden in Kontakt kam. Für das leibliche Wohl wurde zudem hervorragend gesorgt. Vormittags gab es belegte Brötchen, mittags einen Snack, nachmittags Kuchen. Süßigkeiten, Kaffee, Wasser und Säfte standen die ganze Zeit über zur Verfügung. Die Studentenlounge war ein guter Ort, an dem man Leute treffen oder aber auch einfach mal zehn Minuten entspannen konnte.

Die Programmreihe „Sono4You“ ist extra für Studierende ins Leben gerufen worden: Sie bot am letzten Kongresstag verschiedene Ultraschallkurse an. Tutoren von verschiedenen Unis brachten die Sonografie in Vierergruppen etwas näher. Diese zweistündigen Kurse kosten 20 Euro Teilnahmegebühr. Ich habe mich für  „Notfallsonographie & Darmultraschall“ entschieden. Es war spannend zu sehen, mit wie wenig Aufwand man durch die FAST-Technik lebensbedrohliche Verletzungen innerhalb kürzester Zeit feststellen und dann auch angemessen therapieren kann.

Nach dem Kongresstag blieb auch noch genug Zeit, sich die Stadt Leipzig anzusehen. Die Stadt ist wirklich sehr schön. Vor allem das Völkerschlachtdenkmal bei Sonnenuntergang kann ich sehr empfehlen.

 

Mein Fazit: Der Termin für 2017 steht schon jetzt in meinem Kalender. Das sagt schon alles! Ich kann nur jedem empfehlen, am RöKo teilzunehmen und sich um einen Stipendiatenplatz zu bewerben. Es ist eine tolle Erfahrung, man lernt viele nette Leute kennen und bekommt einen guten Eindruck davon, wie faszinierend die Welt der Radiologie ist.



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