Tagestipps für Erstbesucher
Dieses Jahr ist ein besonderes Jubiläum, denn mit dem 100. Deutschen Röntgenkongress wird das Bestehen eines traditionsreichen Wissenschafts- und Fortbildungforums gefeiert. Der diesjährige Röntgenkongress verbindet passend zu seinem Motto die vielfältigen Facetten der Radiologie zu einer Einheit. Er spannt dabei einen weiten Bogen von der Vergangenheit bis in die Zukunft und beschäftigt sich mit Krankheitsbildern von Säuglingen bis zu Patienten im hohen Lebensalter – gemäß dem Schwerpunktthema „Von Jung bis Alt“. Beim Jubiläumskongress ist das Programm noch abwechslungsreicher und interessanter. Zahlreiche wissenschaftliche Sitzungen, Refresher- und Spezialkurse, Highlight-Sitzungen, englischsprachige Präsentationen in der RöKo-International-Reihe als auch praktische Workshops werden die Teilnehmer überzeugen. Wie jedes Jahr wird ein Sonderprogramm für Medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRAs) und für Medizinstudenten/ die „Hellsten Köpfe“ angeboten – mit einem hohen praktischen Anteil von Ultraschallübungen („Sono4You“) und Schnupperkursen in der Interventionellen Radiologie. Welche weiteren Veranstaltungen sind für junge Erstbesucher empfehlenswert? Eine kleine Auswahl, die keineswegs einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, hat Frau PD Dr. Diane Renz (Universitätsklinikum Jena) für euch zusammengestellt.
Mittwoch, 29. Mai 2019
Radiologie 4.0 – Grundlagen der künstlichen Intelligenz (KI) in der Radiologie
12:00 – 13:30 Uhr, Raum Eberlein
In der radiologischen Diagnostik werden die Themenkomplexe Künstliche Intelligenz und Personalisierte Medizin eine zunehmende Bedeutung gewinnen; somit weisen sie Perspektiven vor allem auch für die junge Generation der Radiologen auf. Diese Session führt in das diesjährige Schwerpunktthema „Radiologie 4.0“ detailliert ein, definiert dabei auch die sich dahinter verbergenden, häufig verwendeten Begrifflichkeiten, z.B. „Radiomics“, „Big data“. Anhand von drei Präsentationen werden unter anderem die folgenden Fragen beantwortet: Was ist eigentlich KI so ganz genau? Wie geht Radiomics eigentlich? Was ist ein Daten-See und was macht man damit? Zwei sich anschließende Sitzungen vertiefen das zentrale Thema „Radiologie 4.0“, präsentieren dabei typische Anwendungen der Künstlichen Intelligenz und beschreiben Visionen für die Zukunft.
Auch am Mittwoch:
Ultraschall II: Technik – Was passiert, wenn ich an welchem Knöpfchen drehe?
16:30 – 18:00 Uhr, Raum Bucky
Young Investigator Award. 16:45 – 18:15 Uhr, Raum Donner
Der wissenschaftliche Nachwuchspreis wird durch eine Jury aus sechs wissenschaftlichen Vorträgen ausgewählt, die von Erstautoren unter 35 Jahren präsentiert werden und spannende neue wissenschaftliche Einblicke gewähren.
Donnerstag, 30. Mai 2018
Kommunikation mit Patienten und Zuweisern
09:15 – 10:15 Uhr, Raum Peters
Gerade für radiologische Berufseinsteiger ist eine richtige und zielführende Kommunikation mit Patienten und Zuweisern eine ungewohnte Herausforderung, die oft im Medizinstudium eine zu geringe Bedeutung erlangt hat. Dieser Spezialkurs vermittelt im ersten Vortrag Fertigkeiten für einen juristisch fundierten und empathischen Umgang mit Patienten, etwa während eines Aufklärungsgespräches für eine radiologische Untersuchung oder im Rahmen einer Befundübermittlung (Vortragender: Prof. Dr. med. Alexander Mundinger, Osnabrück). In der zweiten Präsentation werden Tipps für eine Kommunikation mit den unterschiedlichen radiologischen Zuweisern gegeben (Vortragender: Prof. Dr. Anno Graser, München).
Auch am Donnerstag:
Radiologie der Zukunft…Kinderradiologie 2025 – quo vadis? Müssen Kinder noch geröngt werden? 15:45 – 17:15 Uhr, Raum Rieder
Eröffnung – Zukunft der Radiologie. 11:00 – 12:15 Uhr, Raum Röntgen
Diese Highlightsitzung eröffnet den 100. Deutschen Röntgenkongress offiziell, unter anderem mit einem Vortrag des Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar.
Freitag, 31. Mai 2019
Thorax III – Röntgen. 09:15 – 10:45 Uhr, Raum Eberlein
Die Röntgenuntersuchung des Thorax ist in den vergangenen 100 Jahren eine der häufigsten radiologischen Untersuchungen geblieben. Ihre Befundung ist anspruchsvoll, oft jedoch eine der ersten Taten eines radiologischen Berufsanfängers. Diese Session liefert wichtige Grundlagen für eine systematische und korrekte Befundung von Röntgen-Thorax-Aufnahmen. Der erste Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Ley (München) beschreibt die anatomischen Konturen des Herzens und Mediastinums im Röntgenbild, stellt das typische Erscheinungsbild verschiedener links- und rechtsventrikulärer Pathologien dar und demonstriert charakteristische mediastinale Raumforderungen. Prof. Dr. Jürgen Biederer (Heidelberg) erläutert in seiner Präsentation das röntgenologische Befundmuster häufiger pulmonaler Pathologien, darunter von bakteriellen und viralen Pneumonien, der kardialen Stauung, von Atelektasen oder eines Emphysems. Abschließend stellt PD Dr. Hilmar Kühl (Kamp-Lintfort) die Röntgendiagnostik wichtiger Krankheitsbilder der Thoraxwand und Pleura vor.
Auch am Freitag:
Fit in der Praxis: Neuro-Bildgebung in der Praxis. 17:15 – 18:30 Uhr, Raum Donner
Selbstmanagement für junge Radiologen. 15:45 – 17:15 Uhr, Raum Levy-Dorn
Im Rahmen des Selbstmanagement-Kurses werden Hinweise gegeben, wie sich junge Radiologen am besten selbst, ein Forschungsprojekt, ihren radiologischen Arbeitsplatz bzw. eine radiologische Station organisieren können.
Samstag, 01. Juni 2019
Gastro V – 100 Jahre RöKo: Abdomenklassiker – Reloaded
09:45 – 11:15 Uhr, Raum Bucky
Diese Jubiläumssitzung spannt einen weiten Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft und stellt in ihrer ersten Präsentation Meilensteine der abdominalen Radiologie aus den vergangenen 100 Jahren dar. Der zweite Vortrag setzt radiologische Zeichen in den Fokus, das heißt einfache, wiedererkennbare Bildgebungsmuster, die zur Diagnosestellung entscheidend beitragen können. Ein wesentliches Ziel dieser Präsentation ist es, klassische Zeichen der abdominalen Röntgendiagnostik als auch der Schnittbildverfahren CT und MRT zur vergleichenden Diskussion zu stellen. Der abschließende Vortrag stellt die sichere Einordnung und den korrekten Umgang mit Nebenbefunden in der abdominalen Diagnostik vor. Zufallsbefunde stellen Radiologen immer wieder vor eine besondere Herausforderung und erfordern ein strukturiertes Vorgehen, wobei die Präsentation zielführende Strategien liefert – die vorgeschlagenen Verfahrensweisen können durchaus auch auf Zufallsbefunde außerhalb des Abdomens übertragen werden.
Auch am Samstag:
Radiologie und Trauma II – Hüftgelenk- und -nahe Frakturen (Klassifikationen und chirurgische Versorgungskonzepte). 12:45 – 14:15 Uhr, Raum Donner
FFF – Das Lymphom. 09:00 – 10:30 Uhr, Raum Röntgen
Im Rahmen der beliebten Fit-für-den-Facharzt (FFF)-Reihe erläutert Prof. Dr. Stefan Delorme (Heidelberg) die korrekte radiologische Diagnostik von Lymphomen, inklusive deren Stadieneinteilung und Differentialdiagnosen.