Buch des Monats August 2018
kommentiert von: Dr. Anne Schmitz, Radiologie Schwetzingen
Computed Tomography of the lung - A Pattern Approach
Johny A. Verschakelen / Walter De Wever
2. Auflage 2018, englisch, 226 Seiten, gebunden
Springer Verlag, Berlin / Heidelberg
ISBN: 978-3-642-39517-8
Kurzbeschreibung:
Das englischsprachige Buch beschäftigt sich mit den Veränderungen der Lunge und deren Ursache. Hierzu zeigen die Autoren Befundungsalgorithmen auf, die den Weg zur Diagnose vereinfachen sollen und Gemeinsamkeiten von Erkrankungen aufzeigen.
Zielgruppe:
Das Buch richtet sich an Radiologen, die sich mit den Erkrankungen der Lunge beschäftigen, bzw. sich diesen über das Verteilungsmuster der Erkrankung nähern wollen. Generell ist das Buch auch geeignet für Assistenzärzte der Radiologie, denn hier finden sie viele übersichtliche Tabellen und Diagnostik-Pfade, anhand derer der Weg zur Diagnose vereinfacht wird.
Aufbau:
Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, welche die unterschiedlichen Veränderungen (Noduli, lineare Veränderungen, erhöhte und erniedrigte Lungenparenchymdichte) wiederspiegeln. Viele Bilder und auch einzelne Schemazeichnungen lockern die Kapitel auf. Insgesamt findet sich jedoch sehr viel Text, der teils klein gedruckt ist. Die englische Sprache des Buches mag den einen oder anderen Leser abschrecken, das Vokabular ist jedoch leicht verständlich und man findet sich (wenn die Grundbegriffe bekannt sind) schnell ein. Jeder Radiologekennt das Proble, in einem Lungen-CT Veränderungen zu sehen und nicht eingrenzen zu könnte, welche Differentialdiagnosen in Frage kommen. Das Buch gibt mit der Herangehensweise über das Verteilungsmuster Hilfestellungen. Im Verlauf der Lektüre des Buches ergeben viele Pathologien mehr Sinn, da genau benannt wird, was hinter den Knoten und Milchglastrübungen steckt und welche Verteilungsmuster typisch für bestimmte Erkrankungen sind. Übersichtliche Algorithmen erleichtern das Befunden und helfen Diagnosen einzugrenzen, insbesondere, wenn es sich nicht um die typischen Erkrankungen handelt. Die Fallstudien am Schluss helfen das Gelesene zu vertiefen und auch anzuwenden. Hier kann man auch mit Checklisten zu einer Diagnose kommen. Es empfiehlt sich diese Fälle durchzuarbeiten um mehr Sicherheit in der Befundung zu erlangen. Außerdem sollte man bei der Lektüre des Buches „post-it“ zur Hand haben, um die Seiten mit den Befundungsalgorithmen direkt zu markieren.
Didaktik:
Das Buch ist nur knapp über 200 Seiten stark und ist in wenige Kapitel unterteilt. Zu Beginn finden sich eine Einleitung und ein Kapitel über die Anatomie der (normalen) Lunge. Dies hilft, um die Leser auf einen Stand zu bringen, der für das Verständnis des Buches wichtig ist. Kleine Schemazeichnungen und Beispielbilder helfen hierbei. Das folgende Kapitel erläutert, wie der Befunder an ein CT der Lunge herangehen sollte. Worauf ist zu achten, was ist auffällig und welche Veränderungen können zu einem Muster zusammengefasst werden. Im Folgenden werden verschiedene Veränderungen (erhöhte und erniedrigte Lungendichte, knotige und lineare Veränderungen, sowie Mischungen aus den Veränderungen) behandelt. Jedes Kapitel ist in Unterkapitel aufgeteilt, was das Buch übersichtlich macht. Viele Bilder und Schemazeichnungen lockern den Text auf und bringen Beispiele für die Texte. Die wohl wichtigsten Tabellen sind die, die die möglichen Differentialdiagnosen kurz und knapp zusammenstellen für das jeweilige Muster im Bild. Zudem auch sehr wichtig sind die Algorithmen zur Befundung des CTs anhand derer auch ein Anfänger zu einer Diagnose bzw. zu einer Eingrenzung der Diagnose kommen kann. An die teils sehr theoretischen und textlastigen Kapitel schließt sich ein Teil mit Fallbeispielen an. Dieser lockert das Buch auf und der Leser bekommt die Gelenheit direkt das Gelernte anzuwenden. Die Fallbeispiele bilden einen sehr schöner Abschluss in dem Buch.
Preis:
Das Buch wurde auf Englisch geschrieben und ist in einer Hardcover Version für ca. 168 € bei Springer zu erhalten. Bei z.B. Amazon kann man es etwas günstiger erwerben.
Fazit:
Schon oft saß der Radiologe vor einem Lungen-CT, welches eine Vielzahl von Lungenveränderungen zeigt und stellte sich die Frage: was nun? Wie gehe ich an das Bild heran? Dieses Buch hilft dem Befunder einen Weg durch die Vielzahl von möglichen Erkrankungen der Lunge und deren unterschiedliche Erscheinungsform zu finden. Die Devise lautet: vom Verteilungsmuster zur Diagnose, bzw. Einschränkung der möglichen Differentialdiagnosen kommen. Das Buch lohnt sich, ist jedoch aufgrund der englischen Sprache und des vielen Textes anspruchsvoll und nicht für jeden etwas.