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Buch des Monats Januar 2016
kommentiert von: Dr. Anne Schmitz (Klinikum Ludwigshafen am Rhein)

Atlas der MR-Angiographie:

Techniken und klinische Anwendung

(deutsch)

Michaely, Reimer, Schönberg (Hrsg.)

Springer Verlag Berlin Heidelberg, 2014

ISBN: 978-3-642-10527-2

 

Kurzbeschreibung:

Der Atlas ist eher ein Lehrbuch über die Anwendung der MR-Angiographie, welches jede Organregion gesondert behandelt und viele Beispiele aufführt.  Es ist sehr informativ und umfasst alle klinisch relevanten Erkrankungen.

Zielgruppe:

Das Lehrbuch richtet sich an alle Radiologen, sowohl in der Weiterbildung als auch als Facharzt, die sich mit der Darstellung von Gefäßen mittels MRT beschäftigen. Insbesondere in Krankenhäusern mit eigener Angiographieeinheit ist die Bildgebung der Gefäße vor einer geplanten Intervention von großer Bedeutung. Das Buch hilft insbesondere Unerfahrenen die richtige Bildgebungstechnik anzuwenden und Pathologien schneller zu erkennen.

Aufbau:

Der Atlas ist in 13 Kapitel unterteilt, die sich jeweils mit einem Organsystem befassen. Nicht nur die Gefäße des Halses, der hirnversorgenden Gefäße und die Beinarterien finden hier Erwähnung in abgetrennten Kapiteln. Es wird auch ein sehr ausführliches Kapitel der MRT Diagnostik des Herzens bezüglich eines Myokardinfarktes,  der Myokarditis, der Pumpfunktion und ähnlichem gewidmet. Die Diagnostik rund um das Herz nimmt einen zunehmenden Stellenwert ein und ist für den befundenen, oftmals unerfahrenen Arzt eine besondere Herausforderung. In diesem Buch werden viele Grundlagen und Beispiele erläutert, die den Einstieg in diese Diagnostik erleichtern.  Ein weiteres sehr ausführliches Kapitel behandelt das Abdomen. Hier werden nicht nur die Erkrankungen der abdominellen Aorta bzw. kleineren Gefäße behandelt, sondern auch die Tumore von Leber und Niere, sowie ihr allgemeines Signalverhalten in der MRT Bildgebung. Somit umfasst der Atlas weit mehr als lediglich die Gefäße. Das Kapitel über das Abdomen ist sehr umfangreich, kurze Texte und viele Bilder vereinfachen jedoch das Studium der Erkrankungen.  Jedes Kapitel ist unterteilt in Anatomie, Technik und Krankheitsbilder. Insbesondere das Wissen um die normale Anatomie hat einen hohen Stellenwert um die jeweiligen Pathologien richtig deuten zu können. Im Technikteil beschränken sich die Autoren auf das Wesentliche und halten die Texte kurz. Dies vereinfacht das Verständnis für den Leser, denn die Technik  hinter den MRT-Sequenzen ist oftmals hoch komplex und es erfordert ein großes physikalisches Verständnis. Auch wenn es nicht immer nötig ist die gesamte Tiefe der Technik zu kennen, so sollte doch ein Grundverständnis vorhanden sein. Es werden  viele Krankheitsbilder erläutert und auch auf Fallstricke in der Diagnostik hingewiesen. Für die Einschätzung der Artefakte ist die Kenntnis der dahinterstehenden Technik wichtig. So kann der geübte Radiologe Artefakte von wirklichen Pathologien unterscheiden. 

Didaktik:

Der Atlas ist in mehrere Kapitel unterteilt, welche ihrerseits erneut in Unterkapitel unterteilt werden. Die Kapitel sind sehr übersichtlich und nur mit kurzen Texten ergänzt. Der Leser muss sich nicht in lange Beschreibungen oder technische Ausführungen einlesen, sondern erhält aufgrund der Kürze der Texte und der besonderen Hervorhebung von wichtigen Elementen einen schnellen Überblick.  Jedes Kapitel beinhaltet einen Technik-, einen Anatomie- und einen Erkankungsteil.  Alle Teile werden anschaulich bebildert und viele klinische Beispiele bringen dem Leser die Bildgebung näher.  Die Bilder sind von guter Qualität, so dass die Pathologie auch im gedruckten Bild erkennbar ist.  Es werden nicht nur Bilder sondern auch Schemadarstellungen verwendet, welche die Interpretation der Anatomie der MRT-Bilder erleichtern sollen. Blau unterlegte Kästen heben wichtige Informationen hervor und erleichtern das Nachschlagen.  Der Atlas ist sehr strukturiert aufgebaut und ermöglicht so ein gezieltes lesen.

Preis:

Der Atlas ist auf deutsch in einer Hardcover Version für 149,99 € zu erhalten. Dies ist ein angemessener Preis für ein ausführliches Buch.

Fazit:

Der Atlas ist eher ein Lehrbuch aufgrund der vielen, wenn auch kurzgehaltenen Texte. Insgesamt behandelt das Buch alle Arterien des Körpers und in einem kleinen Unterkapitel auch die Venen. Das Buch ist sehr hilfreich um ein erstes  Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Bilder technisch akquiriert werden und wie diese bezogen auf mögliche Pathologien zu interpretieren sind.   

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