Buch des Monats Oktober 2013
kommentiert von Dr. med. Diane Renz (Charité Berlin)
Bildgebende Diagnostik des Fußes
Ulrike Szeimies / Axel Stäbler / Markus Walther (Hrsg.)
2012, 1. Auflage, 296 Seiten, 536 Abbildungen, gebunden. Thieme, Stuttgart/ New York
ISBN 978-3-13-149241-8
Kurzbeschreibung
„Hilfe, ein
schwieriger Fuß im MRT!“ – nach Angaben der Autoren ist dem einen oder anderen
Radiologen wohl schon dieser Gedanke durch den Kopf geschossen. Die erste Auflage
„Bildgebende Diagnostik des Fußes“ ist ein empfehlenswertes Fachbuch, das eine
hervorragende Verbindung zwischen der Bildgebung der topografisch schwierigen
Region und detaillierten klinischen Angaben – inklusive Therapieoptionen –
herstellt. Neben dem ausführlichen klinischen Bezug sind die übersichtliche
Struktur, der prägnante Text und das qualitativ hochwertige Bildmaterial hervorzuheben.
Zielgruppe
Bei den
Herausgebern handelt es sich um zwei Radiologen und einen Fußchirurgen. In
erster Linie richtet sich das Fachbuch an Assistenz- und Fachärzte der
Radiologie. Unter anderem aufgrund des ausführlichen klinischen Bezuges können aber
auch Mediziner anderer Fachrichtungen, beispielsweise Orthopäden oder Unfallchirurgen,
von dem Buch profitieren.
Aufbau
Nach einer Einführung über die Techniken der Bildgebung und über die Klinische Diagnostik sind die folgenden Kapitel anhand von anatomischen Regionen geordnet: Sprunggelenk, Rückfuß, Mittelfuß und Vorfuß. Anschließend behandeln spezielle Kapitel die folgenden Themen: Pathologien der plantaren Weichteile, Erkrankungen der Nerven, Erkrankungen ohne spezifische anatomische Lokalisation (z.B. Überlastungsödem oder Stressfraktur), Systemerkrankungen mit Beteiligung des Fußes, tumorähnliche Läsionen und Normvarianten.
Die gängigen
Pathologien des Fußes beschreibt das Buch umfassend anhand klinischer Symptome,
prädisponierender Faktoren, der detaillierten Anatomie, des zugrunde liegenden
Pathomechanismus, Differenzialdiagnosen, Therapiemöglichkeiten und Prognose /
Komplikationen. Die typischen bildmorphologischen Charakteristika der
Erkrankungen in verschiedenen Modalitäten werden ergänzt durch Empfehlungen zur
jeweiligen Bildgebungsmodalität der Wahl und Tipps zur Untersuchungsdurchführung.
Am Ende eines jeden Kapitels verweist das Buch für Interessierte auf eine
Vielzahl weiterführender Literaturangaben.
Didaktik
Der Aufbau des Fachbuches ist systematisch gegliedert und sehr gut strukturiert. Der Text ist prägnant, teils stichwortartig. Zahlreiche Tabellen und blau eingefärbte Merkkästchen, welche die wichtigsten Aussagen hervorheben, sorgen zudem für eine übersichtliche Darstellung.
Die meisten der beschriebenen radiologischen Charakteristika werden durch qualitativ hochwertige, insgesamt mehr als 500 Abbildungen veranschaulicht; ein Teil der Abbildungen könnte jedoch größer im Druck sein, um die gezeigten Pathologien genauer zu verdeutlichen. Teils fehlen auch Pfeile in den Abbildungen zur Markierung, die gerade für weniger erfahrene Ärzte an der einen oder anderen Stelle hilfreich hätten sein können.
Von Vorteil
ist, dass mehrere radiologische Modalitäten – Projektionsradiografie,
Ultraschall, Computertomografie und Magnetresonanztomografie – Berücksichtigung
finden; die detaillierten Empfehlungen zur Diagnostik, inklusive der Tipps für
die Untersuchungsdurchführung, ist insbesondere für weniger erfahrene Ärzte und
auch für Medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA) hilfreich.
Didaktisch hervorragend ist die Verbindung des Buches zwischen den ausführlichen
klinischen Angaben und der radiologischen Bildgebung.
Preis
Der
Ladenpreis beträgt 149,95 €.
Fazit
Die erste Auflage des Fachbuches „Bildgebende Diagnostik des Fußes“ ist empfehlenswert, vor allem weil es neben den charakteristischen radiologischen Befunden der anatomisch schwierigen Region auch detaillierte klinische Informationen liefert. Durch den übersichtlichen, strukturierten Aufbau, die Empfehlungen zur Bildgebung der Wahl und zur Untersuchungsdurchführung sowie das qualitativ hochwertige Bildmaterial eignet sich das Buch als Nachschlagewerk in der täglichen klinischen Praxis.