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Das Krankenhaus der Zukunft: Erkenntnisse beim Kongress Emerging Technologies in Medicine von Dr. Finn Drescher

"Die Künstliche Intelligenz ist in der Radiologie angekommen.“ (Prof. Michael Forsting)

Wie wird künstliche Intelligenz die Radiologie verändern? Wie sieht das Krankenhaus der Zukunft aus? Und wie können Roboter die Therapie von Patientinnen und Patienten verbessern? Mit über 300 Anmeldungen fand vom 16. bis 17. Februar 2018 bereits im zweiten Jahr der „ETIM - Emerging Technologies in Medicine“ am Universitätsklinikum Essen statt.

In diesem Jahr rückte der Kongress die Themen „Artificial Intelligence und Robotics“ in den Fokus und bot eine interdisziplinäre Plattform für Mediziner, Grundlagenforscher, Informationstechniker, Pflegeberufe und Ingenieure. „Das Thema künstliche Intelligenz ist in der Radiologie angekommen“, sagte Prof. Michael Forsting, neben Andrea Schmidt-Rumposch und Prof. Jochen Werner, einer der Initiatoren des Kongresses. 

„Insbesondere in den Zeiten des demographischen Wandels bieten medizinische Innovationen ein großes Potential in der Diagnostik und Therapie“, betonte Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, in seiner Eröffnungsrede. Diese Entwicklungen und Prozesse sollten jedoch transparent gestaltet werden. Als Vorteil für solche Innovationen führte er auf, dass beispielsweise chronisch kranke Patienten ihre Therapie besser verfolgen können. Prof. Pinkwart stellte aber auch klar, dass nicht nur „Big Data“ benötigt werde, sondern dass diese Daten auch „smart“ sein müssen, um dadurch potentielle Verbesserungen für die Patientenversorgung zu erzielen.

Mit besonderer Spannung wurde der Vortrag von Morten Elbæk Petersen verfolgt. Als Leiter der Patientenplattform „sundhed.dk“ in Dänemark, berichtete er von den Erfahrungen zentraler elektronischer Patientenakten in dem skandinavischen Land. Dort wurde die elektronische Patientenakte im Jahr 2003 installiert und funktioniert seitdem erfolgreich. Aktuell nutzen 1,7 Millionen Patientinnen und Patienten das Portal, um ihre Arztbriefe zu verwalten und ihre Krankheitsgeschichte zu verfolgen. „In Dänemark konnten durch die zentrale Plattform Kosten im Gesundheitssystem gesenkt und die Patientenzufriedenheit stabil gehalten werden“, so Petersen.

Der ETIM bot darüber hinaus ein Feld für innovative Start-Ups, die mit ihren Ideen die Patientenversorgung verbessern möchten. So wurde zum Beispiel ein Pilotprojekt aus Frankfurt a. M. vorgestellt, in dem die Versorgung von Blutprodukten zwischen zwei Krankenhausstandorten mittels Drohnen organisiert werden soll. Darüber hinaus wurde eine intelligente Maschine präsentiert, die mit einer Kamera Tablettenverordnungen scannt und somit zur Medikamentensicherheit beiträgt. Auch in der Augenheilkunde ist „Robotics“ mittlerweile ein wichtiges Thema. So wurden sogenannte „Microbots“ vorgestellt, die in die Augenhöhle eingebracht werden und mittels Magnetfeldern ausgelenkt werden können.

Dass das Thema der künstlichen Intelligenz in der Radiologie bereits fortgeschritten ist, zeigte Dr. Ben Glocker vom Imperial College London. Dort forsche man bereits an einer Software, die mittels künstlicher Intelligenz dazu in der Lage ist, Hirntumore anhand von MR-Untersuchungen genau zu vermessen.
„Ob die Menschen durch die künstliche Intelligenz ersetzt werden können“ war eine der zentralen Fragen, die auf dem Kongress thematisiert wurde. „In der Radiologie wird die künstliche Intelligenz unser Copilot sein, der uns bei bestimmten Fragestellungen hilft, um bessere Diagnosen zu stellen“, so PD Dr. Felix Nensa, Radiologe an der Universitätsklinik Essen. "Gute Radiologinnen und Radiologen werden in Zukunft weiter gebraucht." (FD)

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